Pragmatic Identity Matching PrIM

Auf dieser Forschungswebseite finden sie in den Aufklappfeldern unten die wissenschaftliche Zusammenfassung von Pragmatic Identity Matching PrIM. Ergänzende Informationen zur Beratung und Anwendung von PrIM finden Sie unter https://prim.consulting. Der aktuell im renommierten Springer Nature Journal of Innovation and Entrepreneurship erschienene Artikel von Dr. Markus Erbach über PrIM in Anwendung auf die Belt and Road Initiative (Neue Chinesische Seidenstraße) ist frei zugänglich: Managing the economic sustainability of the Belt and Road Initiative by applying Pragmatic Identity Matching PrIM

prim

Pragmatic Identity Matching (PrIM) ist ein innovatives Forschungsansatz und Anwendungsmodell zur geplanten Beschreibung, Gegenüberstellung und Abstimmung unterschiedlicher Teilnehmer oder Gegenstände einer Kommunikation. Das Anwendungsmodell wurde in der Dissertation von Dr. Markus Erbach entwickelt (2004-2011) und verbindet im Namen zwei Theorien: 1) ein Informationsmodell des Pragmatismus vom Begründer der Semiotik Charles Peirce, die semiotische Triade; und 2) das Verständnis der Identitätsentwicklung nach der Sozialpsychologie als einen lebenslangen intra- und inter-individuellen Identity Matching-Prozess. Die Identitätsentwicklung eines Individuums ist eine permanente Integrationsleistung innerer Entwicklungsschritte und äußere Entwicklungsimpulse. Ziel ist das Matching der Identität mit sich selbst und mit der Umwelt, um im inneren und äußeren Zusammenhang Passung und Stabilität herzustellen. Individuelle Identität strebt nach sozialer Anerkennung, persönlicher Weiterentwicklung und Selbstverwirklichung.

Der Pragmatic Identity Matching-Ansatz überträgt dieses Prinzip der Identitätsentwicklung auf Organisationen und koordiniert die intra- und inter-organisationalen Zusammenhänge einer Unternehmung für den Vergleich und Abgleich (Matching) mit verschiedenen Zielgruppen und anderen Bezugsobjekten. Für die Modellentwicklung der geplanten Identitätspassung entwickelte Erbach im ersten Schritt aus der semiotischen Triade nach Peirce und aus der sozialpsychologischen Theorie zur Identitätsentwicklung eine Identitätstriade mit drei Subtriaden, die PrIM Identity Triad „Subject – Profiling – Presentation“ mit jeweils der Subtriade „Substance – Localisation – Expression“. Durch die Zusammenführung der drei Subtriaden in eine 9-Felder-Matrixstruktur entsteht die PrIM Identity Matrix. Die Beantwortung standardisierter Fragen in jedem Modul einer Identitätsmatrix eröffnet die für jeden Inhalt offene, in der Breite und Tiefe beliebig skalierbare und damit theoretisch „vollständige“ spezifische Beschreibung eines Teilnehmers oder Gegenstands einer Kommunikation als „Identität“ (Individuum, Organisation, Unternehmen, Gruppe, Kultur, Nation usw.). Jede PrIM Identity Matrix kann mit anderen PrIM Identity Matrices verschiedener Kommunikationsteilnehmer zu einer beliebig umfassenden PrIM-Integration Matrix kombiniert werden. Über eine Matching Matrix nach derselben Struktur hinsichtlich ihrer Voraussetzungen, Kulturen und Interessenlagen in geplanter Weise miteinander abgestimmt werden.

Die exemplarische Anwendung der PrIM Integration Matrix auf das Management der ökonomischen Nachhaltigkeit der Belt and Road Initiative (Neue Chinesische Seidenstraße) durch die planmäßige Integration auch kultureller, sozialer und ökologischer Aspekte, wurde im September 2021 in einem umfassenden Artikel im renommierten Springer Nature Journal of Innovation and Entrepreneurship global frei zugänglich publiziert. In den 11 Illustrationen des Artikels wird die Bildung der PrIM Identity Triad, der PrIM Identity Matrix und der PrIM Integration Matrix in Anwendung auf das globale chinesische Integrationsprojekt der Kulturen demonstriert (freier online Zugang und Download des PDFs von 26 Seiten in englischer Sprache):

https://innovation-entrepreneurship.springeropen.com/articles/10.1186/s13731-021-00158-4

Pragmatic Identity Matching ermöglicht die systematische Gegenüberstellung und den geplanten Abgleich unterschiedlichster Voraussetzungen und Interessen. Innere Entwicklung und äußere Einflüsse der beteiligten Kommunikationsteilnehmer verbinden sich in einem Anwendungsmodell für integratives Denken und kooperatives Handeln. Ziel ist die ganzheitliche Entwicklung von Unternehmungen, Organisationen und Projekten für sich selbst und in Kooperationen bzw. bewusst gestalteten Beziehungen. PrIM stellt als Philosophie, Anwendungsmodell und Software eine identitätsorientierte, transparente Informationsstruktur zur werteneutralen Integration von ähnlichen oder divergierenden Inhalten und Themen zwischen unterschiedlichsten Teilnehmern bzw. Gegenständen einer Kommunikation bereit. Barrieren werden abgebaut, Handlungspotenziale werden gesteigert und Lösungen generiert. Das Pragmatic Identity Matching-Konzept ist nahezu universell anwendbar, PrIM ist zugleich ein strukturwissenschaftlicher Ansatz wie eine Erkenntnistheorie (Heuristik) und basiert auf interdisziplinärer Forschungsarbeit.

Die Universalität von Pragmatic Identity Matching PrIM resultiert aus der Idee der geplanten Passung von Identitäten (Identity Matching), basierend auf einer universellen Informationsstruktur der Semiotik. Grundannahme ist, dass jedes Lebewesen, jeder Gegenstand, jede Organisation oder jedes Ereignis eine „Identität“ hat, die darin einen definierten einzigartigen Sinnzusammenhang bildet. PrIM wendet sein standardisiertes Schema der Identität (PrIM Identity Matrix) auf beide Seiten einer Kommunikation an (auf Teilnehmer wie Zielgruppen, Partner, Gegner uws; oder auf andere Gegenstände wie z.B. Themen, Ereignisse, Inhalte usw.), vergleicht sie in dieser transparenten Struktur werteneutral, und erlaubt nach demselben Schema in geplanter Weise ihren detaillierten Vergleich und Abgleich miteinander. Weil das PrIM-Modell aus der universell anwendbaren semiotischen Triade von Peirce abgeleitet ist, wonach alle realen oder virtuell existierenden Dinge als „Zeichen“ (Semion) verstanden werden, ist Erbachs Definition von „Identität“ als semiotisches „Zeichen“ in der Identitätstriade (PrIM Identity Triad) eine für jeden Identitätsinhalt offene semiotische Informationsstruktur. Die daraus abgeleitete Identitätsmatrix (PrIM Identity Matrix) ist technisch eine dynamische „Datei“, die (transferiert oder kopiert in andere Informationskontexte) auch in anderen Beziehungsfeldern integriert weiterentwickelt werden kann.

Die PrIM-Identitätstriade „Subjekt-Profilierung-Präsentation“ trifft die Handlungsphasenfolge „Erkennen-Bewerten-Handeln“: Erkennen (vom Subjekt), Bewerten (in der Profilierung), Handeln (mit der Präsentation) kennzeichnen die strukturelle „Intelligenz“ der vernetzen Informationsbereiche der Haupt- und Subtriaden der PrIM Identity Triad bzw. der daraus gebildeten 9-Felder PrIM Identity Matrix. Im digitalen Wissensarchiv verbindet Pragmatic Identity Matching PrIM alle innen gerichteten und außen gerichteten Entwicklungsstadien und damit verbundenen Prozesse einer Identität (d.h. Inhalt, Thema, Produkt, Organisation usw.) als Kommunikationsgegenstand in Bezug auf ein Gegenüber (d.h. Markt, Zielgruppen, Wettbewerber usw.). In der vernetzten Informationsstruktur einer PrIM Integration Matrix verbindet es Expertenwissen und Crowd Thinking. In jedem Identitätsmodul einer PrIM Identity Matrix kann die Einbindung von KI die Matching-Prozesse maßgeblich unterstützen. Die Identitätsmatrix kann zur buchstäblichen „lernenden Organisation“ werden, die typisch menschlichen Erkenntnisstrukturen folgt und durch KI unterstützt werden kann.

Das Identity Matching-Konzept führt zu einer nachhaltigen Verbesserung der Beziehungen der beteiligten Akteure durch die Erweiterung der eigenen und gegenseitigen Grenzen, durch die optimale Nutzung vorhandener Ressourcen und die Erweiterung gemeinsamer Gestaltungsspielräume. Dies wird erreicht durch die
>   Aufhebung der Einseitigkeit der Standpunkte, weil der Einzelne oder die Gruppe andere Perspektiven nun transparent in Betracht ziehen kann,
>   Symmetrie der Kommunikation, weil man den anderen als Gegenüber in seiner Welt und den damit verbundenen Belangen angemessen wahrnehmen kann,
>   individuelle Tiefe und Authentizität, weil alle Kommunikationsangebote gegenseitig in jeder beliebigen Tiefe präsentiert und wahrgenommen werden.

Pragmatic Identity Matching schließt die Forschungslücke “geplante inhaltliche Integration”. Während in der BWL und im Marketing die Instrumente und Maßnahmen (formale Integration) sowie Prozessabläufe in Zeithorizonten (zeitliche Integration) problemlos zu planen sind, stellt die Planung der Integration und Abstimmung von Inhalten (inhaltliche Integration) aufgrund der nicht “berechenbaren” Wirkung von Themen und Botschaften für Unternehmen eine Herausforderung dar. Die planmäßige Herstellung verständlicher thematischer Verbindungslinien zwischen unterschiedlichen Kommunikationsteilnehmern ist schwierig, weil sie divergierende individuelle Voraussetzungen (“Identitäten”) beschreiben und zwischen ihnen vermitteln muss. Denn die unterschiedliche „Bedeutung“ von Botschaften ist als Wirkung in der Wahrnehmung verschiedener Kommunikationsteilnehmer kaum zu fassen und zu planen. Diese Herausforderung ist auch für alle anderen Wissenschaften und Fachgebiete relevant, in denen Inhalte in geplanter Weise vermittelt werden sollen.

Pragmatic Identity Matching kann als Verkörperung unterschiedlicher Ansätze verstanden werden:
>   Als semiotischer Kommunikationsansatz: Erbach‘s Identitätsschema besteht aus der PrIM-Identitätstriade, aus welcher die PrIM Identitymatrix für die strukturierte Beschreibung und zum systematischen Abgleich mehrerer Identitäten bzw. Kommunikationsgegenstände konstruiert wird. Die Identitätstriade folgt der triadischen Zeichenrelation der Semiotik (Peirce: Lehre vom Zeichen, gr. „Semion“).
>   Als Erkenntnistheorie und Philosophie: Erbach‘s semiotische Identitätstriade korrespondiert mit der handlungspsychologischen Phasenfolge „Erkennen, Bewerten, Handeln“. Als System für den Gewinn von Erkenntnissen aus dem Verhältnis zu einem Gegenüber eröffnen sie neue Potenziale und Handlungsmöglichkeiten.
>   Als strukturwissenschaftlicher Ansatz (Strukturwissenschaft), der anderen wissenschaftlichen Disziplinen und Fachgebieten zur geplanten Integration und gezielten Vermittlung ihrer Inhalte (wie die Mathematik) als Hilfswissenschaft zur Verfügung steht.
>   Als informationsstruktureller Ansatz (IT):
Das Triadensystem erlaubt über systembedingte Fraktalisierungsprozesse an jeder Stelle eine interessengeleitete Informationsvertiefung. Eine webbasierte Multi-User-Software vereinfacht die Multi-Stakeholder-Integration und die Umsetzung und Handhabung multilateraler Matching-Prozesse.

Das Gelingen der Verknüpfung der Wissensbestände begründet sich
>   durch den Abbau von Barrieren, den Gewinn neuer Erkenntnisse und der Entwicklung gemeinsamer Lösungswege und Synergien,
>   durch die über Identitätstriaden mögliche systematisch geplante Verbindung und den strukturierten Abgleich gänzlich unterschiedlicher Themen, Ereignisse, Gegenstände, Lebewesen, Kulturen, Kommunikationsteilnehmer, Voraussetzungen, Interessen, Ideen, Konzepte, Visionen usw.
>   durch das über die webbasierte Multi User Schnittstelle prinzipiell unbegrenzte Maß der Beteiligung der Akteure und der Nutzung vorhandener Wissensbestände.

Voraussetzende Einschränkung: Die Arbeit mit dem Identity Matching bedarf der Bereitschaft der beteiligten Akteure, zu kooperieren und gewonnene Einsichten und Lösungswege umzusetzen.

Herausragende Vorteile: Der integrative informationsstrukturelle PrIM-Ansatz bietet im Unterschied zu einseitig gedachten A-Z-Vorgehensweisen den Vorzug, unterschiedlichste Bedürfnisse wertneutral gegenüberstellen und somit überhaupt erst bewusst, transparent und verhandelbar zu machen. Im Identity Matching-Prozess zielt jeder Gewinn neuer Perspektiven auf die systematisch geplante Veränderung bzw. Verbesserung bestehender komplexer Zustände und Situationen. Dafür stehen erprobte Instrumente und Methoden bereit. Deshalb können in der PrIM Identity Matrix auch Teilnehmer oder Gegenstände der Kommunikation mit ihren Voraussetzungen, Bedürfnissen und auch Rechten beschrieben werden, die nicht der Sprache mächtig sind: Kinder, Natur, indigene Minderheiten, bedrohte Tierarten, ältere oder behinderte Menschen usw. Die von Dritten (z. B. Experten) vorgenommenen Beschreibungen aller selbst nicht ausdrucksfähigen Gruppen ermöglicht so die umfassende angemessene Berücksichtigung aller relevanten Themen und Anspruchsgruppen in nachhaltigen Projekten.

Die systematische Abstimmung unterschiedlicher Voraussetzungen oder konträrer Positionen basiert auf den strukturellen Eigenschaften der transparenten PrIM Identity Matrix (bzw. der PrIM Integration Matrix mit mehreren PrIM Identity Matrices). PrIM ist

  • identitätsorientiert, weil ganz verschiedene Teilnehmer oder Gegenstände einheitlich als „Identitäten“ beschrieben werden können;
  • wertneutral, weil unterschiedliche Voraussetzungen, Einstellungen, oder auch konträre Interessen transparent vergleichbar werden;
  • skalierbar, weil vom befristeten Einzelprojekt bis hin zur unbefristeten globalen Kooperation jede Projektdimension beschrieben werden kann;
  • symmetrisch, weil unterschiedliche Bedarfe gleichberechtigt gegenübergestellt werden (z.B. Schutzansprüche von Tieren vs. Wirtschaftsinteressen).

Der Einsatz von Pragmatic Identity Matching erfolgt überall dort, wo die geplante Integration von Inhalten vielversprechend bzw. notwendig ist – von ganzheitlichen Integrations- und Verständigungsprozessen bis zur individuellen Beziehung zwischen Gruppen, Organisationen und Mitgliedern. Die Anwendung von PrIM ist nahezu universell: in wissenschaftlichen, sozialen, ökonomischen, ökologischen, politischen und interkulturellen Kontexten.

 1. wissenschaftliche Nutzungspotenziale des Identity Matchings (Beispiele)
>   Strukturierung von Forschungsgebieten/Kooperationen
>   Integration von Forschung und Anwendungspraxis
>   Wissenschaftsmanagement, intra- und interdisziplinär
>   Qualitätsmanagement für Forschung und Lehre
>   Vermarktung von Forschungsergebnissen

 2. sozio-ökonomische Nutzungspotenziale des Identity Matchings (Beispiele)
>   markt- und zielgruppenorientierte Entwicklung kommerzieller Identitäten (Corporate und Brand Identity; Produkt- und Markenentwicklung; Innovationen usw.)
>   planmäßige Bezugnahme von Unternehmen, Organisationen usw. auf ein Gegenüber (Markt, Wettbewerb, Gesellschaft, Anspruchsgruppen, Zielgruppen usw.)
>   zielgruppenorientierte Kommunikation (Kampagnen für Projekte, Programme, Angebote von Parteien, Unternehmen, Organisationen usw.)
>   zielorientierte Entwicklung, Steuerung und Optimierung von Organisations- und Prozessstrukturen (integrierte Produktion, Optimierung interner Abläufe usw.)
>   zielgruppenorientierte Entwicklung von Lernsystemen und Wissensdatenbanken (Konzeption von Studiengängen, interessengeleitete Wissensvernetzung usw.)

 3. politisch-interkulturelle Nutzungspotenziale des Identity Matchings (Beispiele)
>   Entwicklung bürgerorientierter Verwaltungsangebote und Kommunikation
>   Partizipationsprogramme für die Bearbeitung politisch relevanter Fragestellungen
>   Vermittlung zwischen unterschiedlichen Überzeugungen und Interessen
>   (inter-)nationale Integrationsprogramme für multikulturelle (Rand-)Gruppen
>   Moderation und Konfliktschlichtung (nationale und internationale Beziehungen)
>   Angleichung unterschiedlicher Voraussetzungen (Rechtssysteme, Infrastrukturen


Diese Zusammenfassung basiert auf unterschiedlichen Publikationen zwischen 2011 und 2021, beginnend mit der der Dissertation (2004-2011) “Identity Matching – inhaltliche Integration in der strategischen Kommunikation” (publ. 2011) und der seither weiter betriebenen Forschung und Anwendung von Pragmatic Identity Matching. 

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